Value #39 Der Finanz Talk: Wie Regulatorik entsteht – und wie die WKO Finanzdienstleister unterstützt

Im aktuellen TV-Studiogespräch des medianet-Formats „Value – Der Finanz Talk“, das in Kooperation mit der Fachgruppe Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Wien produziert wird, stand die Frage im Mittelpunkt, wie Österreichs Finanzdienstleister im komplexen regulatorischen Umfeld und in ihrer täglichen Arbeit unterstützt werden.
Eric Samuiloff, Obmann der Fachgruppe Finanzdienstleister der WK Wien, diskutierte mit Mag. Helya Sadjadian, Geschäftsführerin sowohl des Fachverbandes der Finanzdienstleister auf Bundesebene als auch der Fachgruppe Wien, über die Aufgaben der Wirtschaftskammer und den Weg neuer Gesetze von Brüssel bis Wien.

Vom Banken- und Kapitalmarktrecht in die Interessenvertretung
Mag. Helya Sadjadian bringt als Juristin mit Spezialisierung im Banken- und Kapitalmarktrecht eine tiefgehende fachliche Perspektive in die Interessenvertretung ein. Der Fachverband betreut 14 Berufsgruppen, deren regulatorische Anforderungen teils stark voneinander abweichen.
„Eine unserer Kernaufgaben ist es, zu beurteilen, welche Regulatorik auf welche Berufsgruppe anwendbar ist“, erklärte Sadjadian. Das sei oft ein „Spagat“, denn während der Fachverband auf strategischer Ebene agiert, ist die Fachgruppe Wien deutlich näher an den Mitgliedsunternehmen.

Die WKO als Schnittstelle zwischen Markt, Aufsicht und Gesetzgebung
Das Gespräch machte deutlich, wie zentral die Wirtschaftskammer im Zusammenspiel zwischen Unternehmen, nationalen Behörden und europäischen Institutionen ist.
Die WKO fungiert dabei als Schnittstelle zur EU- und nationalen Gesetzgebung – und sorgt dafür, dass die praktische Expertise der Branche in Gesetzgebungsprozesse einfließt. Der Schlüssel dabei: frühzeitige und proaktive Einflussnahme. Samuiloff betonte: „Wer zu spät reagiert, bekommt Regulatorik, die an der Praxis vorbeigeht. Die WKO sorgt dafür, dass unsere Brancheninteressen gehört werden.“ Sadjadian schilderte die Vielzahl der beteiligten Stakeholder. Hinzu kommen Herausforderungen wie extrem kurze Begutachtungsfristen, eine wachsende Fülle an EU-Verordnungen und zunehmende Bürokratie.
Gerade deshalb sei die strukturierte Interessenvertretung entscheidend. In ihren ersten neun Monaten als Geschäftsführerin hat Sadjadian das Budget verabschiedet, die Kammerwahlen begleitet und neue Organe gebildet– wichtige Voraussetzungen für eine effiziente Organisation.

Konkreter Mehrwert für Mitglieder
Der Talk rückte auch das Leistungsangebot der Wirtschaftskammer ins Rampenlicht. Finanzdienstleister profitieren unter anderem von: dem kostenlosen Bildungs-KickOff der WKO,
Checklisten und Best-Practice-Beispielen, dem Zugang zu einer umfangreichen Wissens- und Rechtsdatenbank,
laufenden Regulatorik-Updates, und individueller Mitgliederberatung. Damit stellt die WKO sicher, dass Unternehmen nicht nur informiert, sondern auch operativ unterstützt werden – insbesondere in einem Umfeld, in dem rechtliche Vorgaben immer komplexer werden.

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